Probstberg 2019: Der Landwein mit Grip und Finesse

Bild von der Weinflasche Probstberg, sowie anderen Marketingmaterial.

1. Februar 2024

Schnörkellos und ungeschminkt kommt er daher: Der Pinot Noir Probstberg 2019 ist ein Gemeinschaftswerk des Isländers Hoss Hauksson, einst Mathematiker und heute Winzer im Kanton Aargau und Thomas Vaterlaus, Chefredaktor der Zeitschrift VINUM in Zürich und Mitinhaber der Agentur  mettler vaterlaus. Den «Trinkwein mit Tiefgang» gibt es, «Nomen est Omen», nur in Magnumflaschen…

Als Hoss Hauksson seinen 18. Geburtstags feierte, wurde in Island gerade Bier legalisiert. So genehmigte er sich abends in Reykjavik ein paar Gläser. Dass er 30 Jahre später im Aargau ein Weingut gründen würde, war für ihn damals, im Jahr 1986 etwa so undenkbar, wie wenn jemand zu ihm gesagt hätte, du wirst mal Hauswart einer Raumstation auf dem Mars. Als Thomas Vaterlaus im Jahr 1978 seinen 18. Geburtstag feierte, trank er zuhause am Bodensee ein paar Gläser eines Thurgauer Beerliweins. Er war leicht, fruchtig und etwas kitschig. Nichts Besonderes und doch bis heute nicht ganz vergessen.

Hoss Hauksson, der einst als Fondsmanager in die Schweiz kam, und der Weinjournalist Thomas Vaterlaus taten sich zusammen, um einen Pinot Noir zu kreieren. Die Aufgabenverteilung war klar. Hoss hatte in seinem Keller in Rüfenacht rund 15 verschiedene Pinot Noir-Grundweine selektioniert, aus fünf Parzellen, aus verschiedenen Vinifikationen (etwa mit und ohne Rappen) und ausgebaut in unterschiedlichen Eichenfässern in Bezug auf «Toasting» und Belegung. Thomas Vaterlaus machte sich daran, aus diesen Komponenten seine Assemblage zu kreieren. Dabei war die Erinnerung an den ehemaligen «Beerliwein» eine wichtige Inspiration: «Was mir vorschwebte, war ein Landwein, aber einer ohne Banalität und Kitsch, sondern mit subtiler Frucht, klarer Struktur, Finesse und Leichtigkeit».

Als Basis diente folgerichtig nicht der eher üppige Pinot-Jahrgang 2018, sondern der leichtere 2019er. Zudem stammten die Trauben nicht aus dem Alpberg, der Toplage von Hoss Hauksson, sondern dem Probstberg in Klingnau, der etwas frischere Weine ergibt. Um diesem Grundwein einen Hauch mehr Fülle zu verleihen, wurde er im Rahmen der gesetzlichen Verschnittmöglichkeiten mit 15 Prozent Probstberg des Vorgängerjahrgangs 2018 ergänzt. Und um dem Ganzen zusätzlich Grip und Lebendigkeit zu verleihen, kam als letzte Komponente noch 10 Prozent eines 2019er Pinot Noir aus dem Alpberg dazu, der mit den Rappen vinifiziert wurde, dazu.

weitere beiträge

Rioja Prestige Tasting 2024 im Mammertsberg (TG): Das Terroir im Fokus

Rioja Prestige Tasting 2024 im Mammertsberg (TG): Das Terroir im Fokus

Am Rioja Prestige Tasting 2024 im Restaurant Mammertsberg präsentierte der Spanien-Experte David Schwarzwälder 25 von ihm sorgfältig selektionierte Rioja-Crus, darunter etliche Raritäten, die erst seit kurzem in kleinen Mengen auf dem Schweizer Markt erhältlich sind. Rund 35 Opinion Leader aus der Schweizer Weinszene, darunter Journalisten, Sommeliers und Weinhändler, tauchten bei dieser exklusiven Verkostung in die verschiedenen Terroirs der Rioja ein.

mehr lesen
Alpen-Magie pur

Alpen-Magie pur

Die Südtiroler Weine und die Schweizer Bergküche kommen sich also sprichwörtlich entgegen. In diesem Genuss-Booklet zelebrieren wir schon mal deren Vereinigung. Und Sie werden sehen: Die Crus aus dem Südtirol und die schweizerisch inspirierten Alpen-Kreationen ergeben perfekte Mariagen!

mehr lesen

Das machen wir

Individuelle Marketing- und Kommunikations-Lösungen für Weinbauverbände und -organisationen, Winzer, Weinhändler und Gastronomie auf dem Schweizer Markt. Journalistische Arbeiten in den Bereichen Wein und Kulinarik.